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Die Westfront 1918
 
Durch den Zusammenbruch Russlands sehen sich die Deutschen in der Lage 200 Divisionen im Westen zusammenzuziehen. Davon sind etwa 70 für Angriffsoperationen geeignet. Die Deutschen wollen die Briten und Franzosen schlagen, bevor die Amerikaner wirksam eingreifen können. 
Die Deutschen sehen diese für den März geplante Operation als ihre letzte Chance den Krieg zu gewinnen. Realistisch betrachtet ist ein vollständiger militärischer Sieg angesichts der alliierten Übermacht allerdings nicht mehr zu erzielen. Eine erfolgreiche Offensive, kombiniert mit einer politischen Defensive, sprich dem Rücktritt von den allzu ehrgeizigen Kriegszielen, hätte vielleicht die Möglichkeit zu Friedensverhandlungen auf Basis des Status Quo von 1914 ermöglichen können. Dies findet jedoch nicht statt. So schreiten die deutschen Truppen zu ihrer letzten Schlacht.
 
Der Ansatzpunkt für die Offensive ist gut gewählt. An der französisch-britischen Nahtstelle bei La-Fere  ist die alliierte Front unbegreiflicherweise besonders schwach. Eine operative Ausnutzung dieses Durchbruchs kann hier zur Trennung der Briten und Franzosen und zur Einkesselung der Briten mit dem Rücken zum Meer führen. Die deutsche Offensive lässt sich aufgrund neuer taktischer Grundsätze am 21. März denn auch gut an. Bis zum 5. April erlahmt die Offensive jedoch durch Heranführung alliierter Reserven, und eine fehlerhafte Verlagerung des Schwerpunkts. Zudem gelingt es der Royal Air Force die Luftüberlegenheit zu erringen. Die Deutschen sind auf 80 km Breite bis zu 65 km vorgestoßen, doch bis an die Küste kommen sie nicht. Deutsche Verluste:250.000 Mann. Britische Verluste: 240.000 Mann.
Ludendorff will sich aber das Scheitern der Frühjahrsoffensive aber nicht eingestehen. Bis in den Juni greift er immer wieder an, in Flandern, bei Soissons und am Chemin des Dames. Jedes mal gelingt der Durchbruch, und jedes Mal erlahmt die deutsche Kraft angesichts der Heranführung alliierter Reserven und Ermüdung der Angriffstruppen. So hat sich die deutsche Offensivkraft bis Juni 1918 endgültig erschöpft, während die Alliierten ihre Verluste leicht wettmachen können: Monat für Monat landen nun 250.000 Mann frischer, ausgeruhter amerikanischer Truppen in Frankreich. Am 18. Juli beginnen die Franzosen einen Gegenangriff bei Villers Cotterets mit 26 Divisionen, 400 Tanks und 1.100 Flugzeugen. Die Deutschen müssen sich hinter die Aisne zurückziehen. Am 8. August greifen die Alliierten zwischen Albert und Montdidier mit 32 Divisionen, 3.000 Geschützen, 430 Tanks und 1.900 Flugzeugen an. 16 deutsche Divisionen werden aufgerieben, 53.000 Mann gehen in Gefangenschaft. General Ludendorff bezeichnet dies als „den schwarzen Tag“ des deutschen Heeres. Am 4. September befinden sich die deutschen Truppen wieder in ihren Ausgangsstellungen. Nun greifen auch die Amerikaner bei Verdun und die Briten in Flandern mit weit überlegenen Kräften an. Dennoch gelingt es General Foch, der mittlerweile zum alliierten Oberbefehlshaber ernannt wurde nicht, die Deutschen zu vernichten. Bis Anfang November müssen sie sich bis in die Antwerpen-Maas-Stellung zurückziehen, es gelingt ihnen jedoch, den Zusammenhalt zu wahren. Schon im September muss sich die OHL jedoch eingestehen, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen ist. So kommt es am 11. November schließlich zum Waffenstillstand. An der Westfront schweigen die Waffen.