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Nach Hitler´s Machtergreifung 1933 und dem Beginn der Wiederaufrüstung Deutschland´ s ist General Walther Wever, der erste Generalstabschef der Luftwaffe, ein eifriger Verfechter dieser Theorie und der Befürworter des Aufbaus einer strategischen Bomberwaffe. 1936 verunglückt Wever tödlich bei einem Flugzeugabsturz, und unter der Dominanz von ehemaligen Heeresoffizieren baut Deutschland eine auf die Unterstützung von Bodentruppen spezialisierte taktische Luftwaffe.
 
Diese Luftwaffe wird zum ersten Mal im spanischen Bürgerkrieg 1936 erprobt. Zur Unterstützung von Franco´s Nationaler gegen die kommunistischen Republikaner entsendet Deutschland Material und „Freiwillige“ in der Legion Condor. Traurige Berühmtheit erlangt der Luftangriff der Legion Condor auf die spanische Stadt Guernica.
Pablo Picasso hat die Schrecken dieses Luftangriffes in einem berühmten Gemälde gleichen Namens festgehalten, für viele der erste Terrorangriff der Geschichte. 
 
Hitler rechnet nicht vor 1943 mit einem allgemeinen Krieg. So löst das Ultimatum und die anschließende Kriegserklärung Frankreich´s und Großbritannien´s nach Hitler´s Einmarsch in Polen in der Reichskanzlei beträchtliche Betroffenheit aus. Doch die Westmächte verhalten sich defensiv, und die Wehrmacht  kann Polen in ihrem ersten Blitzfeldzug niederwerfen. Bei den Kämpfen um Warschau wird die Hauptstadt von der Luftwaffe angegriffen und schwer beschädigt, jedoch waren das Ziel dieser Angriffe Truppen in der Hauptstadt. Dieser Angriff wird mit späteren deutschen Angriffen als Präzedenzfall von den Alliierten genommen.
 
Im Westen halten sich beide Seiten mit Luftangriffen zurück, aus Angst vor der Vergeltung des anderen. Die Royal Air Force beschränkt sich auf Angriffe auf Kriegsschiffe in der deutschen Bucht. Ein solcher Angriff findet am 18.12.1939 statt. 22 zweimotorige Wellington Bomber suchen über der deutschen Bucht nach Kriegsschiffen, können jedoch keine finden. Ein deutsches Funkmessgerät Typ Freya auf Wangerooge ortet die Flugzeuge und alarmiert einen Jägerhorst in Jever. Auf dem Rückflug werden die Bomber von 32 Bf 109 und 16 Bf 110 eingeholt, welche durch eine Bodenleitstelle herangeführt werden. Im britischen Bomber Command ist man der Meinung, das das zusammengefasste Feuer eines eng fliegenden Bomberverbandes in der Lage ist jeden Angriff durch Jäger abzuweisen. Diese Theorie sollte nun auf die Probe gestellt werden.
 
12 Bomber werden abgeschossen, 3 schwer beschädigt. Die RAF zog daraus die Lehre, dass Angriffe bei Tage ohne Jagdschutz zwangsläufig zu hohen Verlusten führen mussten, und die RAF spezialisierte sich nun auf Angriffe bei Nacht, welche mit ihrem schützenden Mantel der Dunkelheit den Bomber den Blicken der Abwehr entzog, jedoch auch das Ziel den Blicken der Bomberbesatzung. Um die Lösung dieser beiden Probleme entspann sich zwischen Deutschland und Großbritannien in den folgenden Jahre ein harter technologischer Wettstreit.