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Der Balkan
Hier bietet Österreich-Ungarn 462.000 Mann gegen Serbien auf. Am 12. August beginnt die österreichische Offensive gegen Serbien, die jedoch nach 8 Tagen ohne nennenswerte Gewinne stecken bleibt. Auch eine zweite Offensive am 8. September und eine dritte am 6. November bleiben nach wenigen Tagen stecken. Zwar gelingt es kurzfristig Belgrad zu nehmen, dies geht jedoch durch eine serbische Gegenoffensive verloren. Gegen Weihnachten flauen die Kämpfe hier ab.
Sonstige Ereignisse
Am 26.August läuft der kleine Kreuzer Magdeburg im dichten Nebel vor der estnischen Nordküste auf Grund. Die Signalbücher zur Verschlüsselung des Funkverkehrs wurden nicht vernichtet, und daher wurden von den Russen eines auf dem Meeresgrund gefunden und zwei weitere an Bord. Am 13. Oktober wurde eines dieser Bücher den Briten übergeben, die daraufhin alle Marinefunksprüche der Deutschen dank der Arbeit des Entschlüsselungsdienstes der britischen Admiralität, untergebracht in Raum 40, was der Abteilung den Namen Room 40 gab, mitlesen konnten, was ein sehr wichtiger strategischer und taktischer Vorteil werden sollte. 1914 gelangten die Briten in den Besitz eines deutschen diplomatischen Verschlüsselungscode in Persien. Die Deutschen Telegrafenkabel in die USA wurden von den Briten anfangs des Krieges gekappt, und andere von den Deutschen genutzte ausländische Kabel wurden illegal angezapft. Das Zimmermann-Telegramm wurde am 17. Januar 1917 aufgezeichnet, welches Mexiko zum Krieg gegen die USA anstacheln sollte, konnte entschlüsselt und den USA zukommen gelassen werden, ohne Room 40 dabei zu enttarnen, und dies führte zum Kriegseintritt der USA am 6.April 1917 und damit zur Kriegsentscheidung.
Am 22. September gelingt es U-9 drei britische Kreuzer in der Nordsee zu versenken. Am 1. November gelingt es Graf von Spee, der das deutsche Ostasiengeschwader kommandiert, zwei britische Kreuzer vor der Küste Chiles bei Coronel zu versenken. Am 8. September stößt Graf Spee jedoch bei den Falklandinseln auf eine überlegene britische Streitmacht, die 4 der 5 deutschen Kreuzer versenkt. Der 5. Kreuzer, die „Dresden“, wird 3 Monate später bei den Juan-Fernandez-Inseln versenkt. Insgesamt bleibt die Royal Navy der deutschen Hochseeflotte im Verhältnis 3:2 überlegen.
Die Rolle der Flieger beschränkt sich zur Zeit noch überwiegend auf die Aufklärung. Es werden jedoch bereits die ersten Bomben abgeworfen, und auch die ersten Luftkämpfe mit Gewehren, Handgranaten und Ziegelsteinen finden statt.
Das türkische Heer befindet sich zu Beginn des Krieges in einem desolaten Zustand, und ist in Sachen Munition und Ausrüstung voll und ganz auf seine Verbündeten angewiesen. Für die Türkei entstehen folgende Kriegsschauplätze: Dardanellen, Kaukasus , Palästina und Mesopotamien. Im Kaukasus erleiden die Türken durch eine von ihnen unternommene Winteroffensive schwere Verluste: fast 80.000 Mann erfrieren oder verhungern. Am 7. November landet ein britisches Expeditionskorps in Kuwait, um die lebenswichtigen Ölquellen zu sichern.
Die meisten deutschen Kolonien gehen im Zeitraum vom 26.8. 1914 bis zum 18.2.1916 verloren. Einzige Ausnahme ist Deutsch-Ostafrika, wo Paul von Lettow-Vorbeck bis Kriegsende erfolgreich Widerstand leistet. Mit nur 3.000 Deutschen und 12.000 Askaris bindet er hier 130.000 Mann Commonwealth-Truppen.