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Die Alliierten wollen mit ihrer Offensive an der Somme die deutsche Front nun nicht mehr in einem Zuge, sondern Schritt für Schritt nach jeweils gewaltiger Artillerievorbereitung durchbrechen. So beginnt die Offensive am 24. Juni mit einer 7-tägigen Artillerievorbereitung. Am 1. Juli beginnt der Infanterieangriff. Die Franzosen gewinnen südlich der Somme etwas Boden, aber die Briten müssen ihren Geländegewinn von ein paar hundert Metern mit dem höchsten Tagesverlust dieses Krieges bezahlen: 20.000 Tote, 40.000 Verwundete. Nach diesem Fiasko löst sich die Schlacht in zahlreiche Angriffe und Gegenangriffe auf und zieht sich bis in den November hin. Am 15. September werden auch erstmalig Panzer eingesetzt: 49 britische Tanks greifen die deutschen Stellungen bei Flers an. Zwar fallen allein 35 durch technische Defekte aus, dennoch erzeugte dieser Einsatz große moralische Wirkung. Man beschließt demnächst Tanks in großem Umfang einzusetzen. Als die Sommeschlacht im November beendet wird, haben die Alliierten ein Trichterfeld von 40 km Breite und 12 km Tiefe besetzt, aber keinen Durchbruch errungen. Der Preis: 555.000 britische Ausfälle, 200.000 französische und 500.000 auf deutscher Seite.
Die Ostfront
An der Ostfront verhalten sich die Mittelmächte das ganze Jahr 1916 über defensiv. Die Russen hingegen, bei denen mittlerweile Zar Nikolaus II. persönlich das Kommando übernommen hat, streben durch groß angelegte Offensiven die Rückgewinnung des polnischen Raumes und Galiziens an. Zwischen dem 1. und 5. Januar greifen die Russen bei Czernowitz an. Kein Durchbruch, aber 76.000 Mann Verlust. Ein weiterer Angriff bei Czernowitz am 19. Januar scheitert ebenfalls: 21.000 Mann gehen verloren. Am 18. März 1916 beginnt eine große russischen Offensive im Norden der Ostfront am Narocz-See. Nach 10 Tagen geben die Russen diesen Durchbruchsversuch auf: sie haben 140.000 Mann verloren. Danach stellen die Russen bis Mitte des Jahres alle größeren Angriffe ein, um ihre Kräfte für die große alliierte Sommeroffensive zu schonen und alliierte Hilfslieferungen abzuwarten. So verfügt Stawka schon wieder im Mai über 152 Infanteriedivisionen und 47 Kavalleriedivisionen mit 1,9 Millionen Mann. Dem können die Mittelmächte 1,1 Millionen Mann entgegenstellen. Am 4. Juni eröffnet die russische Südwestfront ihre Offensive gegen die Kaiserlichen und Königlichen Armeen. Binnen 3 Tagen dringen die Russen auf 80 km Breite bis zu 30 km vor und fügen den österreichischen Armeen schwere Verluste zu. Die Angriffe der russischen Westfront im deutschen Abschnitt scheitern jedoch. Daraufhin verlegt Stawka den Schwerpunkt seiner Offensive endgültig nach Süden und erneuert seine Offensive. Inzwischen sind jedoch dt. Verstärkungen in diesen Abschnitt verlegt worden. So scheitern weitere Angriffe und diese als Brussilowoffensive bekannte Operation klingt im August aus. Das K.u.K.-Heer hat 614.000 Mann verloren, die russischen Verluste sind noch schwerer.
Für den Rest des Jahres kommt es nur noch zu örtlichen Kämpfen.