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Die Ostfront
An der Ostfront hat die Moral des russischen Heeres 1917 einen Tiefpunkt erreicht. Allein 1916 sind 1,5 Millionen Mann desertiert. Angesichts der Unruhe im Volk wird der Zar von liberalen Kräften bedrängt, dringend nötige Reformen durchzuführen. Dies wird jedoch vom Zaren kategorisch abgelehnt. Im März 1917 geschieht es zum ersten Mal, dass eine Demonstration in Petrograd nicht von Soldaten zerstreut wird, sondern die Soldaten sich mit den Demonstranten verbrüdern. Die Deutschen wollen sich die Unruhe zunutzen machen und schmuggeln Wladimir Iljitsch Lenin aus seinem schweizer Exil nach Petrograd, um den Aufstand zu schüren.
Im Juli 1917 tritt die russischen Südwestfront erneut zu einer Offensive an, die jedoch fehlschlägt. Eine Gegenoffensive der Mittelmächte wirft die Russen weit zurück. Es kommt erneut zu Massendemonstrationen. In Petrograd stehen sich die revolutionären Bolschewiki und die liberal-monarchistischen Kräfte der Regierung gegenüber. Noch können sich die letzteren halten, und Lenin muss nach Finnland fliehen. Erfolgreiche deutsche Offensiven im August und September sowie die Besetzung der Inseln Dagö und Moon im Rigaischen Meerbusen im Oktober verschärfen die Spannungen jedoch wieder. Am 7. November kehrt Lenin nach Petrograd zurück, um einen bolschewistischen Aufstand anzuzetteln. Dieser hat Erfolg, die Regierung wird gestürzt, und die Bolschewiki übernehmen die Macht. Am 15. Dezember schließen Vertreter der neuen Regierung Russlands und der Mittelmächte einen Waffenstillstand in Brest-Litowsk.
Der Balkan
Von Februar bis Mai kommt es in Mazedonien zu heftigen Kämpfen zwischen der Orientarmee und Verbänden der Mittelmächte. Dies führt jedoch zu keinen größeren Frontverschiebungen. Am 1. Juli tritt Griechenland auf Seiten der Entente in den Krieg ein. Dennoch schlagen weitere Angriffe der Orientarmee im Oktober und November fehl.
Die italienische Front
Am 12. Mai 1917 erteilt General Cadorna den Befehl zur Eröffnung der 10. Isonzoschlacht. Sie führt jedoch nicht zum Durchbruch. Darum beginnen die Italiener am 18. August die 11. Isonzoschlacht. Nach Gewinn von 6 km müssen sie auch diesen Angriff aufgeben. Zur Entlastung der Isonzofront beschließen die Mittelmächte nun selbst eine Offensive. 7 deutsche und 8 österreichische Divisionen marschieren zwischen Flitsch und Tolmein auf. Die Offensive beginnt am 24. Oktober 1917. Bis Mitte November werden die Italiener bis an die Piave zurückgeworfen. Die Mittelmächte machen 260.000 Gefangene und erobern 3.000 Geschütze. Bis Ende des Jahres stabilisiert sich die Front an der Piave.