Beitragsseiten

 
Die Ostfront
 
An der Ostfront gibt es 1914 zwei Hauptkriegsschauplätze: Ostpreußen und Galizien. In Ostpreußen ist bereits am 17. August Rennenkampfs russ. Njemenarmee von Osten und Samsonows Narewarmee von Süden im Vormarsch gegen die schwache dt. 8. Armee begriffen. Nach einer unentschiedenen Schlacht bei Gumbinnen gegen Rennenkampf entschließt sich Generaloberst von Prittwitz zum Rückzug der deutschen Kräfte hinter die Weichsel. Er wird daraufhin abgelöst  und durch Generaloberst von Hindenburg ersetzt, dem Generalmajor Ludendorff als Stabschef beisteht.. Durch Funkaufklärung, begünstigt durch die Passivität Rennenkampfs, können die beiden das Wagnis eingehen, nur 1 Division vor Rennenkampfs Armee zu belassen und mit der Masse ihrer Armee Samsonow bei Tannenberg eine entscheidende Niederlage zu bereiten.
Währenddessen gehen in Galizien die K.u.K.-Armeen und die russische Südwestfront fast gleichzeitig zur Offensive über: 48 K.u.K.-Divisionen stoßen hier auf 66 russische Divisionen. Die Österreicher werden schwer geschlagen und verlieren über 250.000 Tote und Verwundete sowie über 100.000 Gefangene. Die Russen verlieren etwa 250.000 Mann.
Nach dem Eintreffen von 2 deutschen Armeekorps aus dem Westen greift die deutsche 8. Armee am 8.September auch Rennenkampfs Njemenarmee an und schlägt sie empfindlich. Danach müssen die Deutschen ihren Schwerpunkt nach Süden verlagern, um den schwankenden österreichischen Verbündeten zu stützen. In Schlesien wird die 9. deutsche Armee gebildet, die am 28.September eine Entlastungsoffensive in Richtung Warschau beginnt. Dicht vor Warschau angekommen, stellt sich dies als ein Stich ins Wespennest heraus: Im Raum Warschau sind über 60 russische Divisionen massiert, denen die Mittelmächte nun mit 23 Divisionen gegenüber stehen. Bis Ende Oktober müssen sich die Verbände der Mittelmächte in nervenaufreibenden Rückzugsgefechten um 150  km bis zur Reichsgrenze zurückziehen. Durch die Zerstörung aller Kommunikationen gelingt es, dem russischen Vormarsch dort Einhalt zu gebieten. Aufgrund des Vormarsches des russischen Zentrums bietet sich den Deutschen nun eine einmalige, eine goldene Gelegenheit: durch den russischen Vormarsch des Zentrums ist die Verbindung zu den Kräften vor Ostpreußen nahezu angerissen, ein deutscher Vorstoß von Ostpreußen in den Rücken des russischen Zentrums ist möglich. Dazu braucht Ober-Ost etwa 12 Divisionen Verstärkung aus dem Westen, um auf eine Angriffsmasse von 28 Divisionen zu kommen. Diese Kräfte stehen zur Verfügung, werden jedoch von Falkenhayn in den Glutofen der 2. Flandernschlacht geworfen. So scheitert auch diese Offensive an unzureichenden Kräften. Danach erstarrt auch die Ostfront im Schützengrabenkrieg.,