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Der Luftkrieg 1915
 
Der Luftkrieg erfährt im Jahre 1915 eine revolutionäre Neuerung: ein französischer Pilot, Roland Garros, rüstet seine Morane mit einem durch den Propellerkreis schießenden Maschinengewehr aus. Um eine Beschädigung des Propellers zu vermeiden, montiert er Stahlplatten zum Ablenken der Geschosse an den Propeller. So gelingt es ihm in wenigen Wochen 6 deutsche Flugzeuge abzuschießen, und zum ersten mal in der Geschichte kommt eine Seite in den Besitz der Luftüberlegenheit. Die deutschen Aufklärer werden nach und nach vom Himmel vertrieben. Am 18. April wird jedoch Garros vom Boden abgeschossen. Die Morane fällt in deutsche Hände, und das Geheimnis ist gelüftet. Kurz darauf gelingt es den deutschen Fokkerwerken, einen Synchronistionsmechnismus zu entwickeln, so dass das MG nur schießt, wenn der Propeller nicht gefährdet ist. Mit dieser Entwicklung reißen die Deutschen für die 2. Jahreshälfte die Luftüberlegenheit wieder an sich. Boelcke (40 Abschüsse) und Immelmann (17 Abschüsse) werden die ersten deutschen Fliegerhelden. Gleichzeitig beginnt mit deutschen Zeppelinangriffen auf militärische Ziele in Paris und London das Zeitalter des strategischen Bombenkrieges.
 
VII. Die Westfront 1916
 
Für das Jahr 1916 will Falkenhayn den deutschen Schwerpunkt wieder nach Westen verlegen, um hier die Kriegsentscheidung zu erzwingen. Da die deutschen Reserven nicht für einen Massendurchbruch mit anschließendem Bewegungskrieg und Vernichtung des alliierten Heeres ausreichen, entwickelt er die „Ausblutungstheorie“. Er glaubt, durch eine begrenzte Offensive mit geringem Infanterieeinsatz und starker Artillerie, dem französischen Heer Verluste im Verhältnis 3:1 beibringen zu können. Als Schauplatz dieser Offensive wählt er Verdun. Zwar ist das deutsche Heer auf dem Sektor schwerer Artillerie noch überlegen, dennoch ist der Gedanke durch ständige kleine Angriffe eine solche Ausblutung angesichts der gewaltigen materiellen und personellen Überlegenheit der Alliierten zu erzielen, völlig unrealistisch. Zudem ist die Führung der 5. deutschen Armee, die diesen Angriff durchführen soll, von dem Konzept einer Ausblutungsschlacht nicht überzeugt. So behindern sich die Oberste Heeresleitung und die 5. Armee gegenseitig in der Durchführung ihrer divergierenden Absichten.
Die deutschen Offensive beginnt am 21.Februar mit starkem Artillerie- und geringem Infanterieeinsatz. In den folgenden Tagen kommt es auf französischen Seite immer wieder zu Krisen, aber getreu dem Konzept, französischen Truppen heranzulocken und zu zermürben, forcieren die Deutschen ihren Vorstoß nicht. So ziehen sich die deutschen Angriffe bis in den Juni hin, und durch das Prestige, dass die Franzosen der Schlacht beimessen, fühlt sich auch Falkenhayn gezwungen, immer neue Truppen in die „Hölle von Verdun“ zu werfen, selbst als sich seine Ausblutungstheorie als Hirngespinst herausgestellt hat. Durch die Offensive der Alliierten an der Somme im Juli, die Brussilow-Offensive an der Ostfront und den Kriegseintritt Rumäniens im August werden die deutschen Kräfte anderswo benötigt, und so lassen die deutschen Aktivitäten bei Verdun zunehmend nach. Durch französische Gegenangriffe im Oktober und November geht das gesamte mühsam eroberte Festungsgelände wieder verloren. Deutsche Verluste: Ca. 150.000 Gefallene, ca. 187.000 Verwundete. Französische Verluste: Ca.167.000 Gefallene, ca. 210.000 Verwundete. Des weiteren führt der deutsche Fehlschlag am 29. August zur Entlassung Falkenhayns. An seine Stelle treten Hindenburg und Ludendorff.