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VIII. Die Westfront 1917
 
Für das Jahr 1917 planen die Deutschen im Westen defensiv zu bleiben, da sie auf einen baldigen Zusammenbruch Russlands hoffen. Um der das für das Jahr 1917 erwarteten Großoffensive zu begegnen, werden die deutschen Divisionen von 4 auf 3 Regimenter verkleinert, um so neue operative Verbände zu schaffen. Der Verlust an Kopfzahl der Divisionen soll durch eine Erhöhung der Feuerkraft ausgeglichen werden.. Durch das so genannte Hindenburg-Programm gelingt es der deutsche Industrie, den Ausstoß an Waffen und Munition bedeutend zu erhöhen. Außerdem ziehe sich die Deutschen  an der Sommefront am 4. Februar freiwillig auf sie so genannte „Siegfriedlinie" zurück, die wesentlich besser zu verteidigen ist. Dadurch bringen sie die alliierten Operationsplaene für 1917 durcheinander. Briten und Franzosen planen für den April massive Angriffe bei Arras, an der Aisne und in der Champagne. Am 9. April greifen die Briten bei Arras an. Sie gewinnen 18 x 6 km Boden, aber keinen Durchbruch. Verluste: 142.000 Briten, 85.000 Deutsche. Noch schlechter verläuft der französische Angriff am 16. April. Der neue französische Befehlshaber Nivelle, der „das Geheimnis des Sieges“ kennt, glaubt aufgrund seines Sieges gegen völlig erschöpfte deutsche Truppen bei Verdun im November 1916, die deutschen Stellungen mit Leichtigkeit durchbrechen zu können. Binnen 2 Tagen bricht die Offensive unter schwersten Verlusten zusammen. Daraufhin kommt es im Mai 1917 zu Meutereien in 54 französische Divisionen. Nur mühsam kann die Ordnung wiederhergestellt werden. Nivelle wird durch Petain ersetzt.
Nach dem Scheitern der Frühjahresoffensive glaubt der Befehlshaber der B.E.F., Sir Douglas Haig, nun wieder nur durch eine Zermürbungsschlacht den Durchbruch zu erringen. Von Mai bis Oktober greift er immer wieder in Flandern an. Dabei erreicht der Minier-Krieg im Wytschaete-Bogen am 7. Juni einen Höhepunkt. Die Briten sprengen mit 19 Stollen die ganze 3. bayerische Division in die Luft. Insgesamt gewinnen die Briten 22 x 8 km . Britische Verluste:332.000 Mann, Deutsche Verluste: 217.000 Mann. Munitionseinsatz der britischen Artillerie: 50 Millionen Granaten. Der letzte große Angriff des Jahres 1917 findet bei Cambrai statt: 440 Tanks und 8 Infanteriedivisionen greifen am 20. November überraschend die deutschen Stellungen an und erzielen einen tiefen Einbruch. Mangelnder Kräfteansatz und schnelle deutsche Gegenmaßnahmen können diesen jedoch abriegeln. Für den Rest des Jahres kehrt Ruhe an der Westfront ein.